Erinnern Sie sich? – Bis vor etwa 30 Jahren hiess es aus der Forschung, "Tierversuche" würden uns von allen Übeln wie Aids, Krebs, Diabetes, Alzheimer, Parkinson, Querschnittlähmungen und multipler Sklerose befreien. Dann kam anfangs der 80er Jahre der Begriff "gentechnisch veränderte Tiere", dank welcher schwere Krankheiten geheilt würden.

Während der 90er Jahre hiessen die neuen tierexperimentellen Zauberwörter "Gentherapie", "DNS-Impfstoffe" und "Xenotransplantation". Und seit dem Millenniumswechsel tauchen in immer kürzeren Abständen Schlagwörter auf wie "Entschlüsselung des menschlichen Erbgutes", "therapeutisches Klonen" und – das Neuste – "Forschung an embryonalen Stammzellen", welche unheilbare Krankheiten bald kurieren würden. (Siehe auch: Leserbriefe: Stammzellenforschung)

Fazit: Bis heute ist keine einzige Krankheit dank dieser auf Tierversuchen basierenden Forschungsgebiete heilbar. Tatsache ist: Die Fixierung auf unzuverlässige, nicht aussagekräftige Tierversuche garantiert, dass menschliche Krankheiten unheilbar bleiben. Doch weder die Forscher, die an Tieren unvermindert weiter experimentieren, noch die Medien, die fast täglich über tierexperimentelle "Erfolge" und "Befunde" berichten, noch die breite Öffentlichkeit, die Tierversuche als ein "notwendiges Übel" grösstenteils befürwortet, haben etwas daraus gelernt. (Siehe auch: Gesundheit durch Tierversuche?)

Wir benötigen eine neue Generation von Forschern, die auf Tierversuche verzichten und sich auf eine Humanmedizin im wahrsten Sinne des Wortes konzentrieren. Um echte Fortschritte zur Linderung, Heilung und Vorbeugung menschlicher Krankheiten zu erzielen, müssen Forscher aussagekräftige, auf den Menschen bezogene Methoden anwenden. Die Broschüre Tierversuche aus kritischer Sicht berichtet ausführlich über solche Methoden (siehe insbesondere S. 13-17).

Dr. med. Dr. phil. II
Christopher Anderegg